Versorgungsengpass für chronisch Erkrankte möglich
Senden. Über 1800 Patienten besuchen die diabetologische Praxis von Silke Fröhlich in Senden. Der Bedarf ist also da. Dennoch steht die Praxis vor dem Aus. Das wird im Gespräch mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann deutlich. Der Grund: Das geplante Gesundheitsstrukturgesetzes (GSGV) von Karl Lauterbach. „Das Gesetz würde die Abrechnungsmöglichkeiten für Ärzte stark einschränken und die Existenz von spezialisierten hausärztlichen Praxen wie der diabetologischen Praxis in Senden massiv gefährden“, so Henrichmann.
„Viele chronisch kranke Menschen sind auf die kombinierte Betreuung durch Hausärzte und Spezialisten angewiesen“, erklärte Fröhlich. „Wenn künftig nur noch ein Arzt die Jahrespauschale abrechnen kann, ist die Finanzierung der diabetologischen Schwerpunktpraxen mit ihren festgelegten Strukturen nicht mehr gewährleistet. Dann können wir nicht mehr wirtschaftlich arbeiten.“ Die Praxis von Silke Fröhlich, die eine wichtige Anlaufstelle für Diabetespatienten in der gesamten Region darstellt, sieht dadurch ihre Existenz bedroht.
Im Gespräch mit Henrichmann schilderte Fröhlich die konkreten Auswirkungen: „Mit dem Gesetz könnten wir unsere Praxis nicht mehr finanzieren – teures Personal, spezielle Schulungsräume und spezialisierte Behandlungsangebote wären nicht mehr tragbar.“ Bereits jetzt wurden über 80.000 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt. Sie werden am 13. September dem Bundesgesundheitsministerium überreicht.
Henrichmann unterstrich die Notwendigkeit, den Gesetzesentwurf dringend zu überarbeiten, um die flächendeckende Versorgung chronisch kranker Patienten zu sichern. „An der Schlüsselstelle zu sparen, bringt auch finanziell nichts, sondern ist für die Patienten sogar lebensgefährlich“, so der CDU-Politiker abschließend.