PPP: Praktikum in Washington
Amerika ist das Land der (fast) unbegrenzten Möglichkeiten: Wer die Erlebnisse von Mika Schlieckmann liest, hat daran kaum noch Zweifel. Seit August ist der junge Nordwalder in den USA als Stipendiat des Parlamentarischen Patenschafts-Programm von Bundestag und USA-Kongress.
Das ist der dritte Teil mit seinen aktuellen Erlebnissen (Teil zwei gibt es hier. Wer auch die Chance auf ein Jahr in Amerika nutzen möchte: Ab 2. Mai sind Bewerbungen möglich):
„In den letzten Wochen ist viel passiert, unter anderem Folgendes:
- Zusammen mit sechs weiteren Teilnehmern des PPPs habe ich die „German American Conference“ in Boston besucht. Dabei hatten wir die Möglichkeit, uns über verschiedene Themen zu informieren und auszutauschen. Zum Beispiel haben wir an einem Workshop zum Thema nachhaltige Logistik teilgenommen, der von der DHL-Gruppe und Deloitte angeboten wurde. Der Deutsche Botschafter in den Vereinigten Staaten, Andreas Michaelis, hielt die Eröffnungsrede, und wir hatten die Gelegenheit, ihm kurz über das PPP zu berichten.
- In Minnesota habe ich angefangen, für einen Department Store (Übers.: Kaufhaus) zu arbeiten.
- Im „Second Act Thrift Store“ (Anm.: Ein Second-Hand-Laden, bei dem der Erlös für wohltätige Zwecke zur Verfügung gestellt wird. Mika arbeitet hier ehrenamtlich) ist nach den Weihnachtsfeiertagen etwas Ruhe eingekehrt.
- Ich wurde einstimmig in den Student Senate meines Colleges gewählt. Dort versuchen wir, mit demokratischen Mitteln das Leben der Studenten zu verbessern. Aktuelle Themen sind unter anderem die Ausweitung einer kostenlosen Essensausgabe mit Hilfe von lokalen Unternehmen und der Besuch einer „Leadership-Konferenz“ in Minneapolis.
Während der Winterferien konnte ich einige Reisen unternehmen:
- Mein Bruder und ich sind gemeinsam nach Chicago gereist, um uns ein professionelles Eishockeyspiel und die „Windy City“ anzuschauen.
- Anschließend ging es mit etwa 40 PPP-Teilnehmern über Silvester nach Las Vegas und dann mit einigen Freunden weiter nach San Francisco.
-In der zweiten Januar-Woche fand der „Congress Education Workshop” (das Zwischenseminar) für alle PPP-Teilnehmer statt. Insgesamt hatten wir drei Tage und einen vollen Terminplan. Wir haben Washington D.C. erkundet, der Deutsche Botschafter hat uns zum Lunch in seine Residenz eingeladen. Dort hatten wir die Möglichkeit, Fragen zu stellen und interessante Gespräche zu führen. Am letzten Tag hatten wir unseren „Capitol Hill Day“, an dem wir die Gebäude des Repräsentantenhauses und des Senats besuchten. Außerdem haben wir uns mit Abgeordneten aus verschiedenen Wahlkreisen getroffen. Ich konnte mich mit einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Minnesota-Senatoren unterhalten und einen kleinen Einblick in meinen neuen Arbeitsplatz erhalten.
- Als einer von fünf von insgesamt 75 Teilnehmern habe ich ein zusätzliches Stipendium erhalten. Das „Congress Internship Programm” ist Teil des PPP und bietet den fünf Stipendiaten die Möglichkeit, für sechs Wochen in einem Abgeordnetenbüro zu arbeiten. Ich habe einen Platz im Büro meines Patenabgeordneten aus Minnesota, Rep. Brad Finstad, bekommen. Neben Telefonaten, der Beantwortung von E-Mails und Touren durch das Capitol haben wir auch die Möglichkeit, viele Einblicke in den US-Congress zu erhalten. Der spannendste Teil ist die Teilnahme an Committee Hearings und Empfängen. Dort treffen wir verschiedene Abgeordnete, Mitarbeiter, Vertreter von Verbänden und Unternehmen und kürzlich auch Miss America.“