Ascheberg: Photovoltaik-Branche soll durchstarten
Ascheberg. „Energiewende ohne Photovoltaik wird nicht funktionieren“, ist der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann überzeugt. Doch ausgerechnet jetzt befindet sich die Nachfrage im Sinkflug.
„Die Energiewende ist am Boden“, meint sogar Klaus Wiehoff, Solarfachberater und Franchisenehmer von enerix in Ascheberg. Um die Branche wieder durchstarten zu lassen, sieht der Unternehmer auch die Politik in der Verantwortung. Henrichmann stimmte zu: „Die Ampel hat die Leute verunsichert, sie muss dringend ihr Chaos lichten“, erklärte der CDU-Politiker.
Die konkreten Auswirkungen dieser Verunsicherung spürt Wiehoff: Er stellt fest, dass viele potenzielle Kunden abwarteten, was von der Bundesregierung komme. „Wir sind politikgesteuert“, brachte er auf den Punkt, wie sehr die Branche auch von Vorgaben und Förderprogrammen aus Berlin abhängt. Er wünschte sich deshalb klare Signale für Investitionen: „Macht etwas für die Umwelt, produziert selbst euren Strom und spart damit Geld“, diese Botschaft müsse deutlicher von den Verantwortlichen in der Politik transportiert werden.
Was Wiehoff bei Privatkunden beobachtet, stellt Henrichmann ebenso im Mittelstand und bei den großen Unternehmen fest: „Sie investieren eher im Ausland und führen die Energiekosten als Grund dafür an“, erklärte er. Strom sei zu teuer, das bedrohe die Wettbewerbsfähigkeit. Seine Forderung: „Mehr Angebote schaffen, mehr Strom ins Netz bringen“. Ein allmählich steigender CO2-Preis schaffe zudem Anreize, von fossilen auf erneuerbare Energien umzusteigen.
Fünf deutsche Unternehmen stellen in Deutschland Solarmodule her. „Sie stehen unter dem Druck chinesischer Produzenten, die den Markt überschwemmen“, berichtete Wiehoff. Keine guten Aussichten für Henrichmann: „Wir müssen aufpassen, uns nicht in Abhängigkeiten zu begeben wie bei Medikamenten oder Halbleitern“, warnte er. Immerhin, hier konnte der Solar-Unternehmer Mut machen: „Das technische Know-how ist da in Deutschland“.