Probleme klar benennen und Lösungen anbieten
Kreis Coesfeld / Münster. Die Sorge vor einem erstarkenden Rechtsextremismus ist groß – sowohl bei den Politikerinnen und Politikern der demokratischen Parteien als auch bei den katholischen Verbänden.
„Probleme müssen offen angesprochen, Debatten geführt werden“, forderte der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann bei einem Treffen der CDU-Münsterlandrunde mit Verbandsvertreterinnen und -vertretern in Münster. Dies entkräfte den häufig von Rechtsaußen gehörten Vorwurf, „man dürfe gewisse Dinge nicht mehr sagen“.
Regelmäßig tauschen sich die münsterländischen CDU-Bundestagsabgeordneten mit kirchlichen Gruppen aus. Diesmal nahmen der Bund der Katholischen Jugend, die Katholische Landjugendbewegung und der Kolpingwerk Diözesanverband Münster daran teil.
Beeindruckt, wie viele Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gehen, zeigte sich Anna-Lena Vering vom BDKJ. „Wir wollen in einer demokratischen Gesellschaft leben“, erklärte sie. Daniel Entrup-Lödde von der KLJB forderte von den CDU-Parlamentariern eine klare Haltung ein – die er bekam: „Wir sind eine Partei aus der Mitte der Gesellschaft, mit klarem christlichen Kompass“, unterstrich Henning Rehbaum. Nicht jede Kritik an der Ampel sei gleich ein Rechtsruck. Auch Anja Karliczek forderte, „Dinge anzusprechen, ohne den anderen in Person und Würde anzugreifen und mit dem Ziel, eine Lösung zu finden“. Zu diesen Dingen gehört für Henrichmann, Zuwanderung besser zu steuern. „Die Belastungsgrenzen in den Kommunen und bei den ehrenamtlichen Helfern sind erreicht“, erklärte der Sprecher der Münsterlandrunde.
Ein wichtiges Mittel gegen Extremismus ist für Henrichmann, zu den Menschen zu gehen, „aufsuchende politische Bildung“ zu betreiben. „Wo Bildung fehlt, fassen Rechtsextreme Fuß“, bestätigte Sonja Wilmer-Kausch vom Kolpingwerk, das sich stark in der politischen Bildung engagiert. Ihr Appell an die Abgeordneten kam an: „Vergessen Sie die ehrenamtlich Engagierten nicht“, meinte sie auch mit Blick auf Fördermittel.
Nicht nur gegen Rechtsextremismus wird protestiert, auch Bäuerinnen und Bauern sind auf der Straße. Faire Wettbewerbsbedingungen und Planungssicherheit für die Landwirte waren ebenso ein Thema wie die Infrastruktur im ländlichen Raum. „Der Berufsstand hat es geschafft zu verdeutlichen, dass wir die Landwirtschaft brauchen“, erklärte Henrichmann. SPD und Grüne führten Debatten für die „Blasen in den Städten“. Für die allzu oft vorherrschende großstädtische Sicht der Ampel hatte Rehbaum ein konkretes Beispiel: „Ein 49 Euro-Ticket bringt keinen Vorteil, wenn es keine Verbindungen gibt.“