Dülmen: Mehr politische Bildung in der Fläche
Wir brauchen mehr Angebote der politischen Bildung in der Fläche, Angebote also, die nah am Menschen sind.
Das habe ich heute (18. September) beim 60. Bundeskongress der mittelstädtischen und ländlichen Volkshochschulen deutlich gemacht. Ausrichter ist die VHS Dülmen – Haltern am See – Havixbeck.
Das Motto „Verantwortung in Krisenzeiten – Wenn nicht wir, wer sonst?“ trifft es genau. Volkshochschulen und auch die Bundeszentrale für politische Bildung müssen mit ihren Angeboten Menschen erreichen und unterschiedliche Menschen zusammenbringen. Politische Bildung braucht innovative Bildungsformate – ein Projekt wie „Miteinander Reden“ habe ich als gutes Beispiel genannt. Hier gelingt zweierlei: Zum einen vernetzen sich gesellschaftliche Gruppen. Zum anderen entsteht eine Kultur des „Miteinander-Aushandelns“, ein Klima des Respekts für die wechselseitigen Standpunkte. Das ist in Zeiten der Polarisierung umso wichtiger.
Politische Bildung ist in unruhigem Fahrwasser, das zeigen die Kürzungsdebatten in Berlin. 20 Millionen Euro weniger soll es für die Bundeszentrale für politische Bildung geben, deren stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender ich bin. Viele externe Träger, die Projekte für die bpb durchführen, sind verunsichert. Wir dürfen gute Strukturen nicht zerstören. Kürzungen mit dem Rasenmäher lehne ich ab. Aber die bpb kann effektiver werden.
Viele Fragen polarisieren, der Umgang mit der Letzten Generation zum Beispiel oder das Thema Zuwanderung. Nicht jeder, der Angst hat vor dem Fremden, ist gleich ein Neonazi. Um aber Menschen aus den Fängen der Populisten und Extremisten zu bekommen, braucht es Angebote der politischen Bildung in der Fläche – deshalb ist der neue bpb-Standort Gera eine gute Entscheidung für mehr Präsenz. Bildungsangebote der bpb und der VHS im ländlichen Raum sind unverzichtbar! Ich bin dankbar, dass sich die Volkshochschulen Gedanken darüber machen, wie aufsuchende Bildung zu den Menschen kommt.