Billerbeck: Modulare Bauten für den Kampf gegen Wohnungsnot
Billerbeck. Wohnungen sind knapp und teuer. Abhilfe, zum Beispiel für Geflüchtete oder Studenten, könnten modulare Wohnungen schaffen, die das Billerbecker Unternehmen OSC anbietet.
Der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann besichtigte mit der örtlichen CDU ein Musterhaus und zeigte sich angetan. „Wie in einer Ferienwohnung“ fühle er sich hier, stellte der CDU-Politiker fest. Auf seiner Sommertour durch die Domstadt sprach er außerdem mit Gastronomen und Handwerkern.
Mit den bekannten Containern haben die schmucken Häuschen wenig gemein. „Jedes Modul besteht aus vier Einheiten mit Platz für jeweils bis zu fünf Personen“, berichtete Ewa Tomporek, Geschäftsführerin von OSC. Jede Einheit ist rund 35 Quadratmeter groß, zwei Einheiten können bei Bedarf zusammengelegt werden. „Entwickelt und produziert werden die Module in Polen, dank der Stahlbauweise können sie schnell geliefert und aufgebaut werden“, erklärte sie. Als Passivhaus seien sie zudem energiesparsam. Inklusive der modernen Inneneinrichtung und jeder Menge Stauraum schlagen die Wohneinheiten mit etwa 2.000 Euro pro Quadratmeter zu Buche. „Das ist extrem günstig“, unterstrich CDU-Fraktionschef Marco Lennertz.
Die Integration Geflüchteter war auch ein Aspekt beim Raumausstatter Averstegge. Dort absolviert gerade eine junge Frau aus Eritrea im zweiten Lehrjahr ihre Ausbildung – und sollte abgeschoben werden. Ärgerlich für Frank Averstegge, unverständlich für Henrichmann: „Schon in der Vorgänger-Regierung haben wir die Möglichkeit eines Aufenthalts während der Ausbildung und danach geregelt“, stellte der Abgeordnete fest.
Tatsächlich kämpfte Averstegge erfolgreich dafür, dass die Auszubildende bleiben darf. Henrichmann regte an, die Ausländerbehörden zu entlasten. „Wir erwarten bis zu 400.000 Asylanträge, die meisten ohne Asylgrund. Und dann sollen sich die Behörden auch noch um Fachkräfte kümmern“, erklärte er. Sein Vorschlag: Um die Fachkräftezuwanderung soll sich stattdessen eine komplett neue, digital arbeitende „Work-and-Stay“-Agentur kümmern.
„Eine lebendige Stadt braucht auch eine lebendige Gastronomie“, betonte Henrichmann. Aus diesem Grund stand auch ein Gespräch mit Frank Groll von der Domschenke und Ulrich Frede vom Dom-Café auf dem Sommertour-Plan. „CDU und FDP sind im ständigen Austausch mit den Gastronomen“, erklärte Lennertz. Wichtigstes Thema diesmal war das anstehende Gastronomiekonzept.