Dülmen: Heizungsgesetz verunsichert Hauseigentümer
Dülmen. Zufrieden ist der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann nicht mit dem Heizungsgesetz, das die Ampel-Fraktionen in dieser Woche verabschieden wollen. Immerhin: „Der Druck der Opposition hat gewirkt“, stellt der CDU-Politiker fest. So muss es künftig nicht immer die Wärmepumpe sein, auch mit Holz und Pellets betriebene Heizungen sollen die Vorgaben der Bundesregierung erfüllen. Die Verunsicherung bei seinen Kunden sei dennoch groß, berichtete Jan Bulter.
„Viele sind erschrocken, wenn sie von den Kosten einer neuen Heizung erfahren“, erklärte der Inhaber des Heizungs- und Sanitärunternehmens in Dülmen, der derzeit deshalb intensiv berät. Vor einem Jahr hatte sich der Parlamentarier bei Bulter nach den Auswirkungen der Ampel-Pläne in der Praxis informiert. Diese stehen nun kurz vor der Verabschiedung, weshalb sich Henrichmann gemeinsam mit dem CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Hendrik Clodius ein Update geben ließ.
„Die Bundesregierung hat gemerkt: Ohne Pellets und Holz geht es nicht“, zeigte sich Bulter erleichtert. Er sieht in Pelletöfen, die er in der Regel gemeinsam mit Solarthermie verbaut, eine gute Alternativen, wenn Wärmepumpen nicht effizient arbeiten können – beispielsweise in älteren Ein- und Mehrfamilienhäusern. „Pellets sind ein Nebenprodukt bei der Bauholzproduktion, auf sie entfallen gerade 1,2 Prozent der Feinstaubemissionen“, betonte er.
„Wir brauchen den Mix aus Strom, Pellets, Gas und Photovoltaik“, zeigte sich Bulter überzeugt. Aktuell ersetzt er viele, oft 30 Jahre alte Gasheizungen durch neue Gasthermen – „was die Politik eigentlich nicht wollte“. Doch Gas werde durch die CO2-Bepreisung in den kommenden Jahren deutlich teurer, erwartete er. Henrichmann kritisierte die „grüne Vision, alles mit Strom laufen zu lassen, das Heizen ebenso wie den Verkehr“. Er hielt es zum Beispiel beim Wohnen für sinnvoller, Ziele für die Energiebilanz vorzugeben, aber den Eigentümer darüber entscheiden zu lassen, wie er diese Ziele erreicht.