„Sumpf des Kindesmissbrauchs trocken legen“
Kreis Coesfeld / Kreis Steinfurt / Düsseldorf. Mit 120.000 Hinweisen ausländischer Dienste auf Kindesmissbrauch und Kinderpornographie im Internet rechnet das Bundeskriminalamt in diesem Jahr. Das wäre ein Zuwachs um mehr als 50 Prozent.
Etwa ein Fünftel der Fälle betreffen Nordrhein-Westfalen. „Wir müssen unseren Ermittlungsbehörden alle notwendigen technischen Mittel an die Hand geben, den Sumpf des Kindesmissbrauchs trocken zu legen“, erklärte der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann nach Gesprächen mit dem NRW-Innenminister und dem Landeskriminalamt in Düsseldorf.
Insbesondere sprach sich der CDU-Innenpolitiker für eine Verkehrsdatenspeicherung, die längere Speicherung von IP-Adressen, aus. Hier sah er die Bundesregierung, insbesondere Bundesinnenministerin Faeser in der Pflicht. „Sie fordert viel, setzt aber wenig um“, kritisierte er. Gemeinsam mit dem heimischen Landtagsabgeordneten Dietmar Panske und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Moritz Oppelt hatte sich Henrichmann im Landeskriminalamt über den Kampf der Behörde gegen Kinderpornographie im Netz informiert. LKA-Direktor Ingo Wünsch stellte die akribischen Ermittlungen seiner Behörde vor, die tausenden Hinweisen nachgeht. Henrichmann zollte den Beamtinnen und Beamten große Anerkennung für ihre „detektivische Arbeit“.
Zuvor sprachen Henrichmann und Detlef Seif, Fraktionskollege im Innenausschuss, mit NRW-Innenminister Herbert Reul über Fragen der Cybersicherheit und des Bevölkerungsschutzes.