THW Lüdinghausen: Hochmotivierte Helfer wünschen mehr Fortbildung
Lüdinghausen. „Die Ampel-Regierung kürzt ausgerechnet beim Schutz der Bevölkerung“, kritisiert der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann den Entwurf für den Bundeshaushalt. Allein beim Technischen Hilfswerk will die Koalition 158 Millionen Euro sparen. „Das geht auf Kosten der Sicherheit und des Ehrenamts“, erklärt der CDU-Innenpolitiker, der jetzt einen Übungsabend des THW Ortsverbands Lüdinghausen besuchte.
„Die Kürzungen kommen auch bei uns an“, stellte der Ortsbeauftragte Martin van den Berg fest. Immerhin, mit Transport- und Gerätekraftwaren ist das örtliche THW in den vergangenen Jahren gut ausgestattet worden. „Die zweckgebundene Förderung von Fahrzeugen war ein Segen“, bestätigte Zugführer Florian Lenfers. „Gute Ausrüstung verstärkt die Motivation“, erklärte Henrichmann, der zudem als Präsident der THW-Landeshelfervereinigung NRW dem Hilfswerk verbunden ist. Groß ist die Motivation der Ehrenamtlichen auch, sich weiter fortzubilden. Hier allerdings hapert es an Lehrgangsplätzen, berichtete van den Berg.
Gefragt waren die heimischen Helferinnen und Helfer immer wieder bei Hochwasser, zum Beispiel an Oder, Elbe oder zuletzt an Ahr und Erft. „Die alte Frage, ob wir das THW noch benötigen, hat sich erledigt“, meinte Henrichmann. „Das THW wird gebraucht“, das zeigten die Flutkatastrophen, aber auch Russlands Angriffskrieg in der Ukraine. „Deshalb ist es völlig falsch, beim Katastrophenschutz zu sparen“, unterstrich er.
Als sehr positiv wirken sich aus Sicht von Lenfers die Änderungen beim THW-Gesetz aus, die noch von der unionsgeführten Vorgängerregierung beschlossen worden waren. Kommunen müssen nun nicht mehr damit rechnen, auf den Kosten eines THW-Einsatzes sitzen zu bleiben. „Das kommt an bei den Bürgermeistern und Feuerwehren“, freut er sich. Die Folge: Die Helferinnen und Helfer des THW werden nun öfter angefordert und können ihre Fähigkeiten im Notfall unter Beweis stellen.