Scharfe Kritik an langen Übergangsfristen für Qualzuchten und schwieriger Finanzierung
Coesfeld. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann besuchte das Tierheim Nordkreis Coesfeld, um sich mit der Geschäftsführerin Sandra Kassenböhmer über drängende Probleme des Tierschutzes auszutauschen. Im Zentrum des Gesprächs stand die massive Kritik an der viel zu langen Übergangsfrist für Qualzuchten in Deutschland, die zur weiteren Qual von Haustieren führt. Ebenso wurde die angespannte finanzielle Lage thematisiert, die eine Herausforderung für viele Tierheime in Deutschland darstellt.
Einer der dringlichsten Punkte ist die Übergangsfrist von 15 Jahren für Qualzuchten in Deutschland, die das Tierheim als viel zu lang kritisiert. Während Länder wie die Niederlande oder Norwegen bereits deutlich schnellere Maßnahmen umgesetzt haben, kommt es in Deutschland erneut zu politischen Verzögerungen. „Die Ampel-Regierung kann sich in dieser Frage mal wieder nicht einigen, und die Haustiere sind diejenigen, die darunter leiden“, bemängelte der CDU-Abgeordnete.
Tiere, die durch Qualzucht gezüchtet wurden, haben oftmals verkürzte Nasen, was zu ständiger Luftnot führt. „Sie bekommen kaum Luft, und die Tränenflüssigkeit kann nicht richtig abfließen, was zu dauerhaften, schmerzhaften Entzündungen führt. Diese Tiere leben ihr ganzes Leben in einem Zustand des Leidens, und das muss endlich ein Ende haben“, so Kassenböhmer.
„Haustiere, die treue Begleiter von Menschen sind, verdienen es, gut behandelt und vor vermeidbarem Leid geschützt zu werden. Es sei unverständlich, warum die Ampel-Regierung nicht entschlossener handelt, um diese Übergangsfrist drastisch zu verkürzen“, ergänzt Henrichmann.
Ein weiteres zentrales Thema war die prekäre finanzielle Lage der Tierheime. „Die Tierheime stemmen unsere Arbeit fast ausschließlich über Spenden. Das ist auf Dauer nicht haltbar“, erklärte Kassenböhmer. Trotz der wichtigen Arbeit für den Tierschutz sowie die Versorgung und Vermittlung geretteter Tiere sei die Unterstützung durch die Kommunen oft nicht ausreichend.
Henrichmann betonte die Notwendigkeit, dass Kommunen und der Staat die wichtige Arbeit der Tierheime stärker unterstützen müssen. „Die Tierheime leisten nicht nur großartige Tierschutzarbeit, sondern entlasten auch die Gesellschaft. Es ist an der Zeit, dass sie die notwendige finanzielle Unterstützung bekommen“, sagte der CDU-Abgeordnete.
Marc Henrichmann zeigte sich tief beeindruckt von der Arbeit des Tierheims und den Herausforderungen, mit denen es konfrontiert ist. „Gerade beim Thema Qualzuchten müssen wir als Gesellschaft und als Politik schneller handeln. Haustiere verdienen ein Leben ohne Leid und Qual“, betonte er. Er versprach, sich in Berlin weiterhin für die Anliegen des Tierschutzes einzusetzen und die Forderungen der Tierheime in die politischen Debatten einzubringen.