Diskussion über finanzielle Herausforderungen in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen
Dülmen. Bioladen, Metall- oder Holzverarbeitung. MdB Marc Henrichmann hat sich einen Eindruck des riesigen Arsenals der Werkstätten Karthaus in Weddern verschafft. „Beeindruckend, was hier auf die Beine gestellt wird.“ Ein zentrales Thema der Diskussion: Die Lohnentwicklung in den Werkstätten, insbesondere im Zusammenhang mit der kürzlich erfolgten Erhöhung des BAföG um 5%. Diese hat zur Folge, dass sich der Grundlohn in den Werkstätten erhöht. Das belastet die Werkstätten um rund 40.000 Euro im Jahr. Geld, das an anderer Stelle fehlt.
„Dass die Unzufriedenheit unter den Mitarbeitern in den Werkstätten wächst, ist durchaus verständlich. Ein typisches Beispiel dafür, dass die Ampel-Regierung in den vergangenen Jahren nicht über den Tellerrand hinausgeschaut hat“, stellt Henrichmann fest. Denn durch die Erhöhung des Grundlohns müssen die Werkstätten mittlerweile den Steigerungslohn für Mitarbeiter kürzen, die eigentlich mehr Leistung im Vergleich zu anderen erbringen.
Genau darüber haben sich im Gespräch mit MdB Henrichmann zwei Mitarbeiter der Werkstätten beklagt. Durch die gesetzlichen Änderungen verlieren sie ihr erfolgsbasiertes Gehalt. Die Ampel-Regierung muss hier dringend den passenden Rahmen setzen, damit es nicht für Einschränkungen für Menschen mit Behinderungen kommt. „Hier hat sie ganz klar die gesetzliche Kopplung zwischen BAföG und den Werkstätten übersehen“, so Henrichmann.
In Berlin wird der Bundestagsabgeordnete weiter dafür kämpfen. „Wertschätzung im Beruf muss sich auch für Menschen mit Behinderungen lohnen. Generell muss sich Leistung wieder lohnen. Die Ampel muss hier ihre gesetzlichen Hausaufgaben machen.“