Kreis Coesfeld. Spielende Kinder, ein wunderschöner Außenbereich und zufriedene Erzieher. Diesen Eindruck machte sich der CDU Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann heute (13.05.2024) am bundesweiten „Tag der Kinderbetreuung“ in der DRK Kita Wolkenland in Dülmen.

Wichtig sei es aber auch immer die Probleme der Kitas im Blick zu behalten.

„Die Anforderungen an die Erzieher erhöhen sich Tag für Tag. Sie leisten extrem viel, obwohl sie keinen offiziellen Bildungsauftrag haben. Die Ansprüche der Eltern steigen. Und dazu kommt oft viel zu viel Bürokratie.“, sagt der Bundestagsabgeordnete.

Er tauschte sich mit den Erziehern aus und hörte sich ihre Sorgen und Wünsche an. Unter anderem von Sabrina Mensmann. Sie arbeitet schon seit 15 Jahren hier, hat damals selbst als Kind diese Kita besucht. Vieles hätte sich seitdem gar nicht verändert. Sie wünscht sich, dass die Stadt als Vermieter des Gebäudes langfristig mehr investiert, um die Räume aufzuwerten und den Kindern damit mehr Wertschätzung entgegenzubringen.

Personell sei die Dülmener Kita, besonders im Vergleich zu anderen, noch sehr gut aufgestellt. Das Problem sei aber: Die Erzieher müssten neben ihrer eigentlichen Arbeit immer mehr bürokratische Arbeit leisten. Und die würde immer aufwendiger werden.

Zum Beispiel: Hat sich ein Kind einen Splitter eingefangen, dürfen die Erzieher ihn nicht mehr selbst entfernen. Dafür müssen die Eltern kommen und das Kind abholen. Zudem müssen die Erzieher einen Unfallbericht an die Krankenkassen schicken. Allerdings nicht digital, sondern ausgedruckt per Post. Auch Statistiken für die Stadt müssten die Erzieher selbst erstellen. Das würde viel Zeit kosten, die sie eigentlich in die Arbeit mit den Kindern investieren könnten.

„Manchmal scheint es so, als wäre der gesunde Menschenverstand verloren gegangen. Da wären bundesweite einheitliche Regeln doch sinnvoll. Und einige digitale Aufgaben könnten die Erzieher möglicherweise an dritte Stellen auslagern“, sagt Marc Henrichmann.

Sabrina Mensmann nickt zustimmend. Der CDU Bundestagsabgeordnete verspricht sich dem Thema anzunehmen. Verwaltungen könnten in vielen Fällen an Schnittstellen digitaler und vernetzter arbeiten. Die eigentliche Erziehung unserer Kinder müsse wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden. Weniger Bürokratie, mehr Wertschätzung für unsere Kinder.