Landwirte: Gespräche statt Proteste
Kreis Coesfeld / Senden. Die friedlichen Proteste der Landwirte haben Eindruck hinterlassen und Wirkung gezeigt. Die Streichung der Kfz-Steuerbefreiung zum Beispiel hat die Ampel zurückgenommen, die Herausforderung sind aber nicht geringer geworden.
Welche Erwartungen hat die Landwirtschaft an die Politik und konkret an die CDU? Dieser Frage ging der CDU-Kreisvorstand bei einem Gespräch mit Michael Uckelmann, Vorsitzender des landwirtschaftlichen Kreisverbands, in Senden nach.
„Wir wollen als Politik an Lösungen mitwirken“, betonte der Bundestagsabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende Marc Henrichmann. Eine nur scheinbare Selbstverständlichkeit, die aus seiner Sicht nicht immer das aktuelle Regierungshandeln leitet. Uckelmann, der auch Vize-Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands ist, wurde dazu konkret und brachte Beispiele. Dazu gehört die überbordende Bürokratie. Von Abbau keine Spur: „Da wird jedes Jahr eine Schippe draufgelegt“, meinte er mit Blick auf immer neue Dokumentationspflichten.
Auch die Umsetzung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetz sollte für die Landwirte einfacher sein, wünschte er sich. Das Anliegen selbst befürwortet Uckelmann: „Das fordern wir Landwirte sowieso: dass auf der Fleischverpackung draufsteht, was drin ist.“ Einig sind sich die bäuerlichen Betriebe auch darin, möglichst wenig Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Doch ganz verzichten können sie darauf nicht, selbst wenn dies mitunter gefordert wird. „Ohne Pflanzenschutzmittel wäre 2023 der Kartoffelanbau gar nicht möglich gewesen“, erklärte er. Es war schlicht zu feucht.
Agrardiesel und Kfz-Steuer hätten das Fass zum Überlaufen gebracht. Der Zuspruch zu den Demos war entsprechend groß. Nun werde aber nicht mehr zu Blockaden aufgerufen: „Jetzt ist es Zeit für politische Gespräche“. Dass die Landwirte konstruktiv mitarbeiten, auch dafür führte Uckelmann Beispiele auf – zum Beispiel die Wasserkooperation im Kreis Coesfeld. „Hier schaffen wir es seit 32 Jahren, das Trinkwasser sauber zu halten und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.“
Von Seiten der CDU kam das Angebot zur Mitarbeit in der Politik, gerade in der Kommunalpolitik. „Wir brauchen Ihren Sachverstand in den Räten, um die Themen des ländlichen Raums von unten nach oben, nach Düsseldorf und Berlin, zu tragen“, betonte der Landtagsabgeordnete Dietmar Panske.