Marc Henrichmann MdB

"Das Schützenwesen bewahren"

Über 40 Vertreter von Schützenvereinen diskutieren mit Politikern

Marc Henrichmann warnt vor einer weiteren Verschärfung bestehender Regeln, die Schützen und Jägern das Vereinsleben unnötig erschweren. In nur wenigen Ländern seien die Auflagen strenger als in Deutschland. "Noch ausuferndere Regelungen sind pures Gift für die Vereine", so Henrichmann bei einer Veranstaltung von Schützenvereinen in Sendenhorst (Kreis Warendorf).

Markus Höner, Marc Henrichmann und Henning Rehbaum (v.l.) stellten sich den Fragen der Schützen. Foto: Büro Henning RehbaumMarkus Höner, Marc Henrichmann und Henning Rehbaum (v.l.) stellten sich den Fragen der Schützen. Foto: Büro Henning Rehbaum

PRESSEMITTEILUNG DES BUNDESTAGSBÜROS HENNING REHBAUM

Kreis Warendorf/Sendenhorst. Rund 50 Vorstandsmitglieder von mehr als 20 Schützenvereinen im Kreis Warendorf sind der Einladung des Bundestagsabgeordneten Henning Rehbaum gefolgt: im Restaurant Waldmutter in Sendenhorst fand ein von Rehbaum initiierter Informationsabend mit dem Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann (Coesfeld) und dem Landtagsabgeordneten Markus Höner statt. Per Videoübertragung zugeschaltet aus Brüssel war der EVP-Europaabgeordnete Markus Pieper.

"Im Münsterland wird in jedem Dorf Schützenfest gefeiert. Das ist oft der Höhepunkt des Jahres. Egal was man ist oder was man hat, ob Alteingesessene oder Neubürger, Jung und Alt – Menschen aus dem ganzen Ort kommen zusammen und feiern miteinander. Das ist gelebte Gemeinschaft und Zusammenhalt in der breiten Mitte der Gesellschaft, und wir alle wollen dieses Kulturgut bewahren. Die rege Teilnahme an der Veranstaltung zeigt mir aber auch, dass die Schützenvereine vor großen Herausforderungen stehen, die wir nur gemeinsam bewältigen können", so der Albersloher Rehbaum zu Beginn der Veranstaltung.

Die vielen Wortmeldungen der Vereinsvorstände drehten sich besonders um den ständig wachsenden bürokratischen Aufwand der Vereine für Genehmigungen, Sicherheitskonzepte und Brandschutz. Ganz besonders bereitet den Vereinen Sorge, ob sie bei immer schärferen Auflagen die Tradition rund um ihre Vogelstangen beibehalten könnten.

Das von der Europäischen Chemikalienagentur vorgeschlagene Verbot von bleihaltiger Munition ab 2027 war eines der vorherrschenden Themen des Abends. Arnold Kottenstedde, Vizepräsident des Westfälischen Schützenbundes, beschrieb die Folgen eines Verbots. So würde allein die dann nötige Umrüstung eines Schützenstandes für den Verschuss von Stahlmunition mit Kosten von über 25.000 Euro zu Buche schlagen. Auch die sich immer weiter verschärfenden Auflagen bei Umzügen machten den Vereinen das Leben schwer und seien Gift für das Vereinsleben.

Der aus Brüssel zugeschaltete Europaabgeordnete Markus Pieper teilte, ebenso wie die anderen anwesenden Parlamentarier, die Sorgen der Schützen: "Sie regen sich zu Recht auf. Das Verbot bleihaltiger Munition ist weltfremd. Nicht nur im Schützenwesen sondern auch bei der Jagd hat sich bleihaltige Munition bewährt und bringt Vorteile mit sich, die Stahlmunition einfach nicht aufweist. Die Jagd und Waffen so über Umwege verhindern zu wollen, kann nicht Sinn und Zweck sein."

Auch der CDU-Waffenrechtsexperte Henrichmann warnte vor einer weiteren Verschärfung existierender Regelwerke, die Schützen und Jägern das Vereinsleben unnötig erschweren würden. "Es ist aberwitzig, Hobbyschützen zu drangsalieren, während Millionen illegale Waffen im Umlauf sind. Wenige Themen mobilisieren und elektrisieren die Menschen so, wie das Thema Waffenrecht. In ganz wenigen Ländern sind die Auflagen und Gesetze strenger als bei uns in Deutschland. Noch ausuferndere Regelungen sind pures Gift für die Vereine", so Henrichmann.

Auch Markus Höner, Sprecher der CDU-Landtagsfraktion NRW für Landwirtschaft, Verbraucherschutz, Forsten und ländliche Räume, lobte vor allem die vielen in den Schützenvereinen aktiven Ehrenamtler, ohne die ein intaktes Vereinsleben kaum möglich sei. "Gerade in der Jugendarbeit sind Ehrenamtliche unersetzlich. Ob im Sport oder in Musik, ohne Sie geht es nicht und dafür möchte ich mich bei Ihnen bedanken", so Höner abschließend.