Henrichmann befürchtet steigende Lebensmittelpreise
Kreis Coesfeld / Berlin. „Die Ampel versucht, ihren maroden Haushalt auch auf Kosten der Landwirte und der Verbraucher zu sanieren“, kritisiert der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann die Ergebnisse aus den Gesprächen der Koalitionsspitze.
Die will die Beihilfe für Agrardiesel und die Kfz-Steuer-Befreiung für Landwirte streichen. „Die Konsequenz: Unsere Bäuerinnen und Bauern sind weniger wettbewerbsfähig, gute und regionale Lebensmittel werden teurer“, stellt der CDU-Politiker fest.
Henrichmann hatte sich nach den Berichten über die Beschlüsse mit Michael Uckelmann aus Dülmen ausgetauscht. Der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbands Coesfeld und WLV-Vizepräsident zeigte sich von den neuerlichen Belastungen überrascht. „Lebensmittelerzeugung ist systemrelevant“, unterstrich er. Deshalb seien die weiteren Belastungen unverständlich.
Besonders ärgerte sich Henrichmann über die Grünen, für die die Hilfen eine „klimaschädliche Subvention“ seien. „Wir erzeugen die Lebensmittel vor Ort, mehr klimafreundlich geht nicht“, konnte Uckelmann dafür kein Verständnis aufbringen. „Was soll klimaschonender daran sein, wenn landwirtschaftliche Produkte aus dem Ausland eingeführt werden müssen?“ Deutschland habe bereits mit die höchsten Energiekosten in Europa. Der Landwirt aus Dülmen sprach von immer neuen Nadelstichen gegen seinen Berufsstand, die die Wettbewerbsfähigkeit belasteten.
Irritiert zeigt sich Henrichmann darüber, dass Landwirtschaftsminister Özdemir von den Koalitions-Beschlüssen offenbar auf dem falschen Fuß erwischt wurde – obwohl es Hinweise darauf gibt, dass die Vorschläge dazu aus seinem eigenen Ministerium gekommen sein sollen. „Özdemir hatte sich immer für Agrardiesel ausgesprochen, das ist ein klarer Vertrauensbruch“, so der Bundestagsabgeordnete.