Dülmen: Auswirkungen des Kalten Kriegs werden erlebbar
Dülmen. „In Visbeck wird erlebbar, welche Auswirkungen der Kalte Krieg auch auf das Münsterland hatte“: Beeindruckt zeigte sich der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann vom ehemaligen Munitionsdepot.
Beim Rundgang mit Bürgermeister Carsten Hövekamp und dem CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Hendrik Clodius informierte er sich über den baulichen Zustand des ehemaligen Atomwaffenlagers und das Konzept eines „außerschulischen Lernorts“. Gerade dies ist Henrichmann besonders wichtig: Gefördert wird das Konzept von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), deren stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender er ist. Für ihn ist die Förderung an dieser Stelle besonders sinnvoll: „Hier werden auch Menschen erreicht, die sich sonst weniger für politische Themen interessieren“, zeigte er sich überzeugt.
Aktuell sieht der Bürgermeister im Erhalt der Gebäude die größte Herausforderung, dazu ist die Stadt auf der Suche nach Partnern. „Die historische Substanz macht diesen besonderen Ort erst so aussagekräftig“, stellte Henrichmann fest. Die Anlage lockt auch immer mehr Besucherinnen und Besucher, die in diesem Jahr an den historischen Führungen teilnahmen. Die wurden bereits mit einem neuem Konzept der Volkshochschule Dülmen – Haltern am See – Havixbeck durchgeführt. Auch wurden im Sommer vier erste Lernangebote für Schulen erstellt.
Henrichmann hatte den Kontakt zur Bundeszentrale für politische Bildung hergestellt und freute sich, dass eine Unterstützung für das Konzept zustande gekommen ist. „Solche Projekte verdienen jede Förderung, denn sie bringen Politik und Geschichte nahe“, erklärte er. Gerade Themen wie Sicherheit und Verteidigung seien heute aktueller denn je. Zu viele Angebote der bpb wendeten sich dagegen nur an ein kleines Publikum, das sich ohnehin schon für politische Fragen interessiere. „Wir müssen aber die ansprechen, die diesen Themen fern stehen“, betonte Henrichmann. Dass die Bundesinnenministerin nun mit dem Rasenmäher den Etat der Bundeszentrale kürze, verunsichere dagegen Projektträger und sei das falsche Signal.