Marc Henrichmann MdB

Klaas in Ascheberg: Ärger über Kurzarbeitergeld

Gelungene Integration von 20 Nationen in einem Betrieb

Immer weiter steigenden Energie- und Materialkosten, dazu fehlende Fachkräfte: Wenn der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann mit Unternehmen im Wahlkreis spricht, hört er diese Sorgen fast immer. An Klaas in Ascheberg geht all dies zwar ebenfalls nicht spurlos vorüber, Daniela Klaas und Georg Küter aus der Geschäftsleitung berichteten jedoch vor allem über gute Geschäfte des wachsenden Kranbau-Betriebs. Der CDU-Politiker nimmt aber auch mit nach Berlin, wie Kurzarbeitergeld für Lieferengpässe sorgt und welche Hindernisse es bei der Integration ausländischer Arbeitnehmer gibt.

Betriebsbesuch bei Klaas: Der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann (2.v.l.), Carsten Taudt (3.v.r.) von der IHK und Maximilian Sandhowe (2.v.r.) von der CDU Ascheberg informierten sich bei Daniela Klaas, Simon Küter und Georg Küter (v.l.). Foto: Büro MaBetriebsbesuch bei Klaas: Der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann (2.v.l.), Carsten Taudt (3.v.r.) von der IHK und Maximilian Sandhowe (2.v.r.) von der CDU Ascheberg informierten sich bei Daniela Klaas, Simon Küter und Georg Küter (v.l.). Foto: Büro Ma

PRESSEINFORMATION VOM 8. NOVEMBER 2022

Henrichmann unterstrich, dass mit dem Kurzarbeitergeld viele Arbeitsplätze in der Corona-Zeit gesichert wurden. „Die Verlängerung haben wir in der Union aber kritisch gesehen“, erklärte er. Eine Sicht, die Küter teilt: Er erlebt immer wieder, dass manche Konzerne das Instrument allzu leichtfertig einsetzen, um Renditen zu verbessern: „Da stehen bei Lkw-Herstellern zwei Monate die Bänder still und Zulieferer und Endabnehmer müssen dann länger auf Fahrgestelle und Fahrzeuge warten“, berichtete er dem Parlamentarier sowie Carsten Taudt von der IHK Nord Westfalen und dem Ascheberger CDU-Gemeindeverbandsvorsitzenden Maximilian Sandhowe.

Rund 600 Kräne und 200 Schrägaufzüge liefert das Familienunternehmen pro Jahr aus. Allein in der Produktion in Ascheberg sind 270 Mitarbeiter tätig, „aus 20 Nationen“, so Daniela Klaas. „Die Leute wollen etwas leisten“, betonte Küter die guten Erfahrungen mit Geflüchteten. Für eine reguläre Ausbildung reichten die Voraussetzungen oft aber nicht aus. Qualifizierung ist für Henrichmann umso mehr der Schlüssel, „damit die Menschen Fuß fassen“. Taudt warb für das Modell der „Teilqualifikation“. Diese sei zwar im ersten Schritt noch keine vollwertige Ausbildung, aber mit dem IHK-Zertifikat hätten die Absolventen trotzdem „etwas in der Hand, auf das sie bis hin zum Berufsabschluss aufsatteln können“.

Damit gut ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland kommen können, müssten aus Henrichmanns Sicht Berufsabschlüsse leichter anerkannt und Termine in Botschaften, die die Visa ausstellen, schneller vergeben werden. Doch auch in Deutschland dauere manches zu lang, weiß Küter aus den Erfahrungen der bundesweit zehn Service-Niederlassungen von Klaas: „Kunden müssen mitunter zwei Wochen darauf warten, ihren Kran anzumelden“, berichtete er und wünschte sich mehr Entscheidungsfreude in den Amtstuben. „Der Staat muss funktionsfähig sein“, pflichtete Henrichmann bei. Er setzt auf mehr digitale Lösungen. „Die Ampel macht aber vieles von dem, was die Union in der Regierung geschafft hat, wieder rückgängig“, konstatierte er.