Marc Henrichmann MdB

Steigende Mehrwertsteuer: Gastronomen schlagen Alarm in Ascheberg

Henrichmann im Jagdschlösschen: „Essen gehen darf kein Luxus werden“

Ascheberg / Kreis Coesfeld. „Der Druck war noch nie so groß wie jetzt“, den Gastronomen auch im Kreis Coesfeld machen Inflation und Personalknappheit zu schaffen.

Marc Henrichmann (5.v.r.) und Maximilian Sandhowe (Mitte) sprachen mit Vertretern des Jagdschlösschens, des Hotel Restaurants Clemens August, des Gasthauses Eickholt, des Landgasthofs Arning sowie mit Lars Martin (4.v.l.) und Michael Grönewäller (3.v.r.) Marc Henrichmann (5.v.r.) und Maximilian Sandhowe (Mitte) sprachen mit Vertretern des Jagdschlösschens, des Hotel Restaurants Clemens August, des Gasthauses Eickholt, des Landgasthofs Arning sowie mit Lars Martin (4.v.l.) und Michael Grönewäller (3.v.r.)

Im Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann zeigten sich Vertreterinnen und Vertreter von vier Hotels und Restaurants sowie des Verbands Dehoga zusätzlich alarmiert: Zum Jahreswechsel will die Bundesregierung die Umsatzsteuer von sieben auf 19 Prozent anheben. „Essen gehen darf nicht zum Luxus werden“, erklärte der CDU-Politiker im Jagdschlösschen in Ascheberg. Die Union unterstütze das Anliegen der Gastronomen, den ermäßigten Steuersatz dauerhaft beizubehalten.

„Die finanziellen Hilfen aus der Politik haben den meisten gastgewerblichen Betrieben geholfen, die Corona-Krise zu überstehen“, betonte Lars Martin, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Dehoga Westfalen. Große Entlastung brachte auch die niedrigere Umsatzsteuer auf Getränke und Gerichte. Ab 1. Januar läuft diese Regelung allerdings aus. Das Preisplus von zwölf Prozent müsste an die Gäste weitergegeben worden. Fraglich, ob die das mitmachen: „Die meisten Gastronomen sind schon jetzt mit ihren Preisen an der Schmerzgrenze“, warnte Martin. 

Clemens von Freeden vom Hotel Restaurant Clemens August in Davensberg machte die Rechnung auf, wenn er neben der Inflation bei Lebensmittelpreisen und steigenden Personalkosten auch noch die höhere Mehrwertsteuer mit einkalkulieren müsste. „Da müsste ich auf jedes Gericht 20 Prozent draufschlagen“, erklärte er. Lars Martin fürchtete, dass das auf Dauer nur Restaurantketten und Kleinstbetriebe überleben. „Der gut bürgerliche Mittelbau wird nicht finanzierbar sein, viele Jobs für gering Qualifizierte gehen verloren“, warnte er.

„Der finanzielle Schaden ist größer als die Mehreinnahmen“, folgerte Henrichmann und warf der Bundesregierung planlose Einsparungen „mit dem Rasenmäher“ vor. Mit Folgen auch für Ascheberg: Hier werden mit Hilfe des Landes 2,3 Millionen Euro in mehr Aufenthaltsqualität investiert. „Wenn wir keine Gastronomie mehr haben, könnten wir uns das sparen“, ärgerte sich Maximilian Sandhowe, CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender. „Ohne Gastronomie sterben die Orte“, unterstrich Henrichmann.

Arno Arning vom Landgasthof Arning in Nottuln sprach die Petition für eine niedrigere Mehrwertsteuer mit bereits fast 80.000 Unterstützern an. Ein guter Weg, um Öffentlichkeit zu schaffen, fand Henrichmann: „Wir müssen die Betroffenheit deutlich machen. Die Ampel macht eine ganze Branche kaputt“.