Laer: Beste Bespiele für bürgerschaftliches Engagement
Laer. Wenn Bürgerinnen und Bürger gemeinsam anpacken, dann erreichen sie eine ganze Menge. Dies fand der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann bei seiner Sommertour durch Laer bestätigt.
Unter anderem der Sportverein TuS Laer 08, eine Spielplatz-Initiative und die Betreiber eines künftigen Bürgerwindparks berichteten, wie es bei aktuellen Projekten vorangeht. „Wir müssen es denen, die sich engagieren, leichter machen“, war ein Fazit, das der CDU-Politiker nach der Radtour durch die Gemeinde zog – bei der auch ein kostbares Buch eine Rolle spielte.
Beim TuS Laer startete die Tour, bei der Henrichmann von Bürgermeister Manfred Kluthe, sowie vom Gemeindeverbandsvorsitzenden Benedikt Niehues und weiteren CDU-Mitgliedern begleitet wurde. Geschäftsführer Georg Wolff erläuterte die Pläne für das Funktionsgebäude mit Umkleiden, das das Land mit rund 1,3 Millionen Euro fördert. Eine neue Aschenbahn und eine Breitensportanlage werden weitere Schritte in Richtung eines neuen Bürgersportparks sein.
Allerdings erschweren viele Vorgaben die Vereinsarbeit. „Die Anforderungen an ehrenamtlich Verantwortliche sind hoch“, bedauerte Wolff, immer weniger seien bereit, sich zu engagieren. Das Problem hört Henrichmann nicht erst seit der Datenschutz-Debatte immer wieder. Er ist dankbar für konkrete Schilderungen aus dem Wahlkreis, „um sie nach Berlin zu transportieren“.
Weitere Beispiele zeigten, wie bürgerschaftliches Engagement das Dorfleben bereichert: Niklas van Stein stellte den nagelneuen Spielplatz am Wallheckenweg vor, den der „Spielplatzverein Laer & Holthausen“ mitgestaltet hat – ein Verein, für den sich die CDU maßgeblich stark gemacht habe, wie van Stein betonte. Über die Schwanenbar und das Kunstgewächshaus mit wechselnden Ausstellungen radelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann zur Dorfinfo.
Hier zeigte Franziska Lengers ein kostbares Buch: Sie hat in Laer eine „Heilige Schrift der Israeliten“ von 1860 entdeckt, die einst einem Berliner Anwalt gehörte. Sie recherchiert nach den Erben, möchte das Werk zudem allen Interessierten zugänglich machen. Die Bedeutung der Erinnerungskultur unterstrich der Bürgermeister: „Im Oktober werden die ersten Stolpersteine verlegt“, erklärte Kluthe. Das Schicksal jedes jüdischen Bürgers in Laer werde nachvollziehbar.
Gerade erst wurden die ersten Spaten für den Bürgerwindpark Hagenkamp, der letzten Station, in den Baugrund gesteckt. „Drei Anlagen mit 20,4 Megawatt Gesamtleistung entstehen hier“, berichtete Norbert Lengers, der allerdings auch Herausforderungen durch hohe Auflagen erwähnte. „Wenn die Menschen vor Ort profitieren und nicht nur auswärtige Investoren, ist die Akzeptanz hoch“, betonte Henrichmann. „Die Wertschöpfung muss vor Ort bleiben.“