Holtwick: Unternehmer wünschen sich besseres Investitionsklima
Rosendahl. Von langen Genehmigungsverfahren über steigende Preise bis hin zur E-Mobilität und zur Energiewende: Themen standen eine Menge auf der Tagesordnung, als Marc Henrichmann und Wilhelm Korth, Abgeordnete aus Bundes- und Landtag, den Landhandel Niehues in Holtwick besucht haben.
Doch auch wenn Rahmenbedingungen einfacher sein könnten, das Unternehmen bleibt weiter auf Wachstumskurs. Für Henrichmann ging es auf seiner Sommertour anschließend noch weiter nach Darfeld: Dort besuchte der CDU-Politiker das neue schmucke Dorfgemeinschaftshaus, das mehr ist als nur ein Sportheim.
Als „modernen, örtlichen Landhandel, der sich weiterentwickelt“, stellte die CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Anneliese Haselkamp den Parlamentariern den Landhandel Niehues vor. Der hatte vor gut zwei Jahren sein neues Bürogebäude bezogen. „Drei Jahre dauerte es, bis wir alle Genehmigungen hatten“, schilderte Junior-Chef Thomas Niehues nüchtern – beschweren wolle er sich nicht, die Zusammenarbeit mit der Gemeinde sei gut. Einig zeigte sich die Runde darin, dass zu viele Verfahrensschritte vorgeschrieben seien, die Atmosphäre in Deutschland insgesamt wenig investitionsfreundlich sei. Mit-Geschäftsführer Paul Niehues wünschte sich Verfallsdaten für Vorschriften: „Die Gültigkeit von Gesetzen sollte befristet werden“.
Kritisch sah Henrichmann die Lkw-Maut-Erhöhung und den Dieselaufschlag: „Das wird die Preise für Verbraucher weiter erhöhen“. Immerhin, ein Lkw bei Niehues fährt voll elektrisch. Er kostete aber rund 3,5-mal so viel wie ein Diesel-Lastwagen, und noch ist die Bundesförderung nicht eingegangen. Abgesehen von den Kosten: Der Tenor der Runde lautete, dass es schon aufgrund des begrenzten Stromnetzes utopisch sei, ganze Flotten umzustellen.
Korth, der aus Düsseldorf seinen Fraktionskollegen und Landwirtschaftsexperten Dr. Ralf Nolten mitgebracht hatte, sprach ein Thema an, das der Kundschaft von Niehues unter den Nägeln brennt: die Düngeverordnung. „Wir müssen in einer roten Zone jeden landwirtschaftlichen Betrieb einzeln betrachten“, unterstrich er. Denn oft seien die Messstellen viele Kilometer entfernt.
Einen Abstecher unternahm Henrichmann danach zum neuen Veranstaltungsraum am Sportplatz in Darfeld. Mit 1,6 Millionen Euro förderten Bund und Land das Projekt. Das Geld ist gut angelegt: „Das Angebot wird sehr gut angenommen“, berichtete Bürgermeister Christoph Gottheil. Sowohl über die Homepage des Vereins als auch der Gemeinde können Bürger den Raum buchen.