Dülmen: Mehr Anerkennung und mehr Verlässlichkeit gewünscht
Dülmen. Rund um Dülmen waren jetzt die CDU-Abgeordneten Marc Henrichmann und Dietmar Panske bei ihrer Sommertour unterwegs.
Die beiden Parlamentarier aus Bundes- und Landtag besuchten landwirtschaftliche Betriebe, die Feuerwehr, einen Pflegedienst und eine Grundschule. Bei allen Herausforderungen, überall nahmen die Politiker eine positive Grundstimmung wahr. „Die darf nicht kippen“, betonte Henrichmann. Deshalb bräuchten Landwirte mehr Anerkennung, aber auch mehr Verlässlichkeit. Weniger Dokumentationspflichten und schnellere Visa-Vergaben für ausländische Fachkräfte könnten die Pflege entlasten. „Gerade Letzteres muss die Bundesregierung jetzt anpacken“, erklärte der Bundestagsabgeordnete.
Eine Station war bei Stefan Wübbelt. Der Landwirt hält Milchvieh auf der Weide und in Außenklimaställen. „Wir machen viel für die Tiere und wollen noch mehr machen“, erklärte er den Parlamentariern, die unter anderem von Bürgermeister Carsten Hövekamp und dem CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Hendrik Clodius begleitet wurden. Dieses „Mehr“ müssten die Bauern aber vergütet bekommen. Zudem bräuchten sie für ihre Investitionen Planungssicherheit. Über all das diskutiert Wübbelt gerne mit Besuchern, regelmäßig öffnet er seine Hoftore für Schulklassen.
Eher unerwünschte Gäste hatte dagegen Landwirt Markus Jeiler in Hiddingsel. Mehrmals brachen vermeintliche Tierrechtler in seine Schweineställe ein. Dabei bescheinigte ihm das Kreisveterinäramt, dass er seine Tiere gut hält. „Ich will, dass es ihnen gut geht“, unterstrich er. Unverständlich findet er es, dass die Produktion von Nahrungsmitteln in Deutschland „madig gemacht“ werde durch einen unnötigen Kostendruck und zu hohen Auflagen im Vergleich zu anderen Ländern. „Wir haben hier die höchsten Standards“, erklärte Panske. Besser, Fleisch käme aus der Region auf den Teller statt aus anderen Ländern mit niedrigeren Standards.
Wie die Landwirte betonte auch Petra Behmer, wie gern sie ihren Job macht. Sie leitet in Buldern die „Krankenpflege Daheim“. Mit sechs Pflegefachkräften sieht sie sich gut aufgestellt. Engpässe sind dennoch ein Thema. Um diese zu vermeiden, braucht es nach Panskes Überzeugung auch Kräfte aus dem Ausland. „Die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse verläuft aber zu zäh.“ Die schleppende Visa-Vergabe machte Henrichmann als Nadelöhr aus. „Die Ampel geht das Problem nicht an“, ärgerte er sich. Die CDU fordere eine eigene Bundesagentur, die die Aufgaben von Visastellen und Ausländerbehörden bündelt und beschleunigt.
Unterwegs auf der Sommertour gab es viele Stationen, die zeigen, wie es in und um Dülmen vorangeht. Schulleiterin Petra Giebelhausen führte die Abgeordneten durch den Neubau für die künftige Übermittagsbetreuung. Mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung sprach sich Panske bei aller Verbindlichkeit für eine gewisse Flexibilität zugunsten der Eltern und Kinder aus: „Einen OGS-Platz darf es nicht wahlweise nur für fünf Tage die Woche oder gar nicht geben.“
Vorbei am neuen Radweg, der von Hiddingsel in Richtung Lüdinghausen führt, ging es nach Buldern. Roland Strotmann, Leiter des Löschzugs, stellte dort die künftige Wache vor, die bis Ende des Jahres bezogen werden soll. Gute Nachrichten gab es auch vom Bürgermeister: Carsten Hövekamp berichtete vom Stand der Dinge bei der Ansiedlung von Bausch + Ströbel im Gewerbegebiet Dülmen-Nord. „Wir gewinnen damit einen Weltmarktführer im Bereich der Fertigung für die pharmazeutische Industrie“, freute er sich.