Marc Henrichmann MdB

Havixbebecker Brandschützer wünschen sich mehr Wertschätzung

Henrichmann spricht mit Feuerwehr: Sorge um Tagesverfügbarkeit

Havixbeck. Mit 94 Aktiven ist die Freiwillige Feuerwehr in Havixbeck und Hohenholte aktuell noch gut besetzt. Die Brandschützer machen sich dennoch Sorgen um die personelle Stärke der ehrenamtlichen Wehr. „Tagsüber stehen im Schnitt nur zwölf bis 14 Kameraden zur Verfügung“, berichtete Wehrführer Christian Menke dem Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann.

Eine Menge Gesprächsbedarf hatten die Feuerwehrleute beim Besuch des Bundestagsabgeordneten. Marc Henrichmann zeigte sich einig mit ihnen: Das Ehrenamt hat mehr Wertschätzung verdient. Foto: Büro Marc HenrichmannEine Menge Gesprächsbedarf hatten die Feuerwehrleute beim Besuch des Bundestagsabgeordneten. Marc Henrichmann zeigte sich einig mit ihnen: Das Ehrenamt hat mehr Wertschätzung verdient. Foto: Büro Marc Henrichmann

Viel Gesprächsbedarf hatten die Feuerwehrleute bei einer Diskussion mit dem CDU-Politiker am Gerätehaus. „Ehrenamt braucht mehr Wertschätzung und Anreize“, betonten sie. Henrichmann war vor allem gekommen, um zuzuhören. „Wir müssen Freiräume schaffen“, erklärte er. „Zu viel Bürokratie macht das Ehrenamt kaputt.“

Eine moderne Ausstattung, mit der sich die Aufgaben gut erfüllen lassen, ist für Henrichmann eine Form der Wertschätzung. Beispielsweise bei den Fahrzeugen sah Gemeindebrandinspektor Menke die Havixbecker Feuerwehr gut aufgestellt. Doch in anderer Hinsicht sei Entlastung mehr als dringend erforderlich. Denn die Leitung einer Feuerwehr bringt viel Arbeit und Verantwortung mit sich, die ehrenamtlich immer schwieriger zu stemmen ist. „Einen hauptamtlichen Gerätewart und ein größeres Stundenkontingent für Verwaltungsaufgaben“ wünschte sich der Wehrführer.

Immer schwieriger sei es, neue Einsatzkräfte zu gewinnen. Junge Leute stellten oft die Frage: „Was bekomme ich dafür?“ Und beim Spendensammeln gerade in den neuen Wohngebieten stoßen die Brandschützer immer wieder auf Erstaunen. „Diejenigen, die aus einer größeren Stadt zugezogen sind, können gar nicht glauben, dass wir unsere Arbeit nicht hauptberuflich machen“, berichtete der Feuerwehr-Sprecher, Hauptbrandmeister Ingo Spindelndreier. 

Stets mit einer Alarmierung rechnen zu müssen, das belaste auch das Familienleben, hieß es. Die Feuerwehrleute wünschten sich dafür mehr Anerkennung und auch Anreize. Wie diese Anreize aussehen könnten, darüber wurde in der Runde, an der auch Fachbereichsleiterin Anne Brodkorb teilnahm, rege diskutiert. Immer wieder angesprochen wurde die Ehrenamtskarte, die zuletzt in Nottuln eingeführt worden ist und mit der sich der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Dirk Dirks auch für Havixbeck anfreunden könnte.

Ein Thema, das die Berliner Politik betrifft, sorgt bei der Feuerwehr für Verdruss: „Wir bekommen immer mehr Stürme und Hochwasser. Wie kann man da den Katastrophenschutz herunterfahren?“ Henrichmann hatten die Brandschützer dabei auf ihrer Seite. Die Kürzungen im Bundeshaushalt hielt der Innenpolitiker für „das völlig falsche Signal“.