Senden: Nachwuchs-Tüftler zünden erfolgreich Rakete
Senden. Zur Wissenschaft gehört dazu, dass nicht alles auf Anhieb gelingt. So war es auch im DRK-Bewegungskindergarten „Am Schloss“ in Senden.
Mit Backpulver und Zitronensäure als Treibstoff hatten Mädchen und Jungen eine Plastikflasche gefüllt. Doch zweimal hob die „Rakete“ nicht ab. Beim dritten Versuch allerdings schoss die Wasserflasche mit einem lauten Plopp in die Höhe, begleitet vom Applaus der Gäste. Darunter war auch der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann, der zum „Tag der kleinen Forscher“ nach Senden gekommen war.
Seit vielen Jahren besucht der CDU-Politiker anlässlich des bundesweiten Aktionstags Kindergärten im Wahlkreis. „Kinder an Naturwissenschaften heranzuführen, kann gar nicht früh genug passieren“, lobte er das vom Bund geförderte Konzept der „Stiftung Kinder forschen“. Andrea Hahn vom Bildungsbüro des Kreises Coesfeld verzeichnet im Kreis Coesfeld ein wachsendes Interesse an dem Programm. Rund 25 Kitas sind als „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert. Insgesamt betreut sie für das Regionale Bildungsnetzwerk etwa 85 Kindertageseinrichtungen bei deren Forschungsprojekten.
In Senden hatte Betreuerin Lisa Sauerland mit den Kindern das Raketenexperiment vorbereitet. Schnell hatten die kleinen Tüftler den Grund dafür gefunden, dass die Rakete zunächst nicht startete: „Treibstoff“ war durch eine undichte Stelle getropft. Die Lösung dafür war keine „Raketenwissenschaft“: Etwas Folie um den Korken löste das Problem.
Nicht alle Herausforderungen im Kita-Alltag lassen sich so unkompliziert bewältigen. Eugen Scholle, Leiter der DRK-Kita Am Schloss, hat in seiner Einrichtung viele Kinder, in deren Familien kein oder wenig Deutsch gesprochen wird. Als Sprach-Kita kümmert sich deshalb eine zusätzliche Fachkraft um die Sprachbildung – allerdings mit ungewisser Zukunft.
„Nach sechs Jahren Laufzeit lässt der Bund die Förderung auslaufen, das kann eigentlich niemand verstehen“, istHenrichmann das Thema bekannt. Er hat darüber mit vielen Kitas im Kreis Coesfeld gesprochen. Mit dem Start des neuen Kindergartenjahres ab August wird das Land NRW in die Bresche springen. Die Verunsicherung, wie es weitergeht, ist dennoch auch in Senden groß. Immerhin: Im zweiten Halbjahr soll die Fördermaßnahme an den Start gehen.