Henrichmann als CDU-Kreisvorsitzender bestätigt
Kreis Coesfeld. Marc Henrichmann ist mit einem erneut starken Ergebnis als Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Coesfeld bestätigt worden: Mit 130 Ja- bei zwölf Nein-Stimmen erreichte der Bundestagsabgeordnete eine Zustimmung von 91,5 Prozent.
Geprägt war der 60. Parteitag in Coesfeld von inhaltlichen Debatten und einer Neuaufstellung der Parteispitze. „Unser Personaltableau kann sich sehen lassen“, betonte der Havixbecker mit Blick auf einen verjüngten und noch weiblicheren Vorstand. Nach 37 Jahren war es zudem der letzte Kreisparteitag für Hans-Peter Egger in seiner Funktion als Kreisgeschäftsführer. „Er hat über die Maßen die CDU im Kreis Coesfeld gelebt“, sprach ihm der Vorsitzende seinen „Dank aus tiefstem Herzen“ aus.
In seinem Bericht blickte Henrichmann, der seit 2011 Kreisvorsitzender ist, auf „harte Zeiten für die Parteiarbeit“ zurück. Die Frage sei, wie die CDU die Menschen erreichen könne. „Wir merken eine riesengroße Verunsicherung“, ausgelöst durch eine chaotische Politik der Bundesregierung. Diese Verunsicherung helfe aktuell nur dem rechten Rand. Er forderte offenere Diskussionen. Sowohl in Berlin wie auch vor Ort erlebe er, dass sachliche politische Kritik in die rechte Ecke geschoben und verunglimpft werde.
Als Beispiel führte er die Migrationspolitik an. „Wir wollen irreguläre Migration bremsen, dafür aber Visa-Verfahren für ausländische Fachkräfte beschleunigen“, erklärte der Abgeordnete. Konkrete Vorschläge mache die Union auch in der Energiepolitik. „Wir wollen nicht in die Heizungskeller hinein regieren, sondern über den CO2-Preis das Klima wirkungsvoll schützen.“ Auch setze sich die CDU für einen pragmatischen Datenschutz ein, der die Entbürokratisierung von Verwaltungen nicht bremse und die Verfolgung schwerer Straftaten im Internet ermögliche. „Die Ampel dagegen überhöht den Datenschutz und macht ihn zum Täterschutz“, kritisierte er.
Auch auf Kreis-Ebene treibt die CDU die inhaltliche Arbeit voran. So wurden mehrere Anträge beschlossen, in denen es unter anderem um Flexibilität beim offenen Ganztag, Maßnahmen gegen den Lehrermangel und die Sprach-Förderung von Kindern in der Vorschule ging. Dazu wurden eine Reihe von Personalentscheidungen getroffen. Henrichmann zur Seite stehen im Kreisvorstand fünf Stellvertreterinnen und Stellvertreter: Gewählt wurden Julia Wagner (Dülmen), Lena Steinkamp (Lüdinghausen), der Landtagsabgeordnete Dietmar Panske (Ascheberg), Dr. Julian Allendorf (Nottuln) und Dr. Kilian Baumann (Dülmen).
Als Schatzmeister wurde Andreas Lenter (Havixbeck) ebenso im Amt bestätigt wie der Mitgliederbeauftragte Hartwig Treckmann (Senden). Zudem wurden 14 Beisitzer gewählt: Julian Borgmann (Lüdinghausen), Marion Danielczyk (Olfen), Alexandra Fehmer (Rosendahl), Annette Gramm (Nordkirchen), Silke Hellenkamp (Coesfeld), Stefan Holtkamp (Billerbeck), Lennard Kasberg (Senden), Valentin Merschhemke (Coesfeld), Carolin Rulle (Coesfeld), Maximilian Sandhowe (Ascheberg), Regina Theopold (Nottuln), Gaby Vogdt (Senden), Florian Wenning (Coesfeld) und Dr. Ursula Wichmann (Coesfeld).
Und noch eine Personalie stand im Mittelpunkt: Mit Hendrik Klöpper stellte sich der künftige Nachfolger von Hans-Peter Egger als Kreisgeschäftsführer vor. Ihm sei bewusst, „in große Fußstapfen zu treten“. Für den gebürtigen Coesfelder, der unter anderem stellvertretender Kreisgeschäftsführer in Borken ist, bedeutet seine neue Aufgabe eine Heimkehr an den Ort, wo er „politische Arbeit von der Pike auf gelernt hat“. Klöpper warf den Blick voraus auf die Europawahl 2024, die Bundestagswahl 2025 und besonders auf die Kommunalwahl 2025. „In der Kommune spüren die Menschen unmittelbar die Entscheidungen der Politik. Die CDU muss vor Ort die gestaltende Kraft sein.“
Das letzte Wort gehörte dann dem scheidenden Kreisgeschäftsführer. Er freute sich, dass Klöpper seine Nachfolge antritt und blickte zurück auf seinen eigenen Start vor 37 Jahren. Sein Vorgänger, selbst 34 Jahre im Amt, habe ihm vieles mitgegeben. Einen Satz davon habe er sich zum Lebensmotto gemacht: „Nichts ist so entwaffnend wie die Wahrheit.“ Im August wird Egger offiziell verabschiedet.