Buldern: Fördermittel müssen schneller fließen
Buldern. „Klein und funktional“, so beschreibt Andreas Albring selbst das schmucke neue Vereinsheim von Adler Buldern. Bei aller Bescheidenheit des 1. Vorsitzenden war der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann doch sehr beeindruckt. „Sie haben hier Großartiges geschaffen“, meinte der Parlamentarier anerkennend, als er jetzt mit Vertretern der Dülmener CDU den Verein besuchte. Auch Stadt und Land leisteten dabei ihren Beitrag. Die Gespräche drehten sich nicht nur um den neuen „Adlerhorst“, sondern auch ums Ehrenamt und die oft viel zu lange Bearbeitungszeit, wenn es um Fördermittel geht.
Hier hatte Albring ein besonders krasses Beispiel: Um die 14 Flutlichtmasten auf sparsames LED umzurüsten, soll der Verein ein gutes Jahr auf die Zusage der Fördermittel des Bundesumweltministeriums warten. „Das muss sich schneller regeln lassen“, meinte Henrichmann und sicherte zu, in Berlin bei der Ampel-Regierung nachzuhaken. „Alle reden davon, dass Ehrenamt zu unterstützen. Dazu passen solch lange Bearbeitungszeiten nicht“, erklärte er.
Dass das Ehrenamt in Buldern funktioniert, zeigt sich an der Größe des Vorstands. Hier verteilen sich die Aufgaben auf viele Schultern. Auch das Schiedsrichterwesen ist stark ausgeprägt: Die Fußballer stellen 13 Referees, sechs mehr als notwendig. Schwierig ist es aber für alle Abteilungen, Trainer zu finden. Die Frage, wie sich noch mehr Mitglieder motivieren lassen, sich ehrenamtlich zu engagieren beschäftigt Henrichmann besonders. „Oft fehlt es an Zeit. Einen Übungsleiterschein zu erwerben, dauert“, hieß es von den Vereinsvertretern. „Wertschätzung ist das Wichtigste“, betonten sie.
Henrichmann wünschte sich eine Servicestelle als Ansprechpartner für Vereine, die auch eine Lotsenfunktion im Förderdschungel übernimmt. Eine solche Rolle könne die „Stiftung Ehrenamt“ übernehmen, erklärte er. Die Stiftung unterstützte bereits Adler Buldern bei der Digitalisierung des Vereinsheims. Wobei diese auch eine Kehrseite hat: Der Datenschutz macht eine Menge Arbeit. Der Abgeordnete verteidigte die Regelungen: „Der Datenschutz ist nicht das Problem, sondern die viel zu strenge Auslegung in Deutschland“.