Coesfeld: Sorgen wegen sprunghafter Förderpolitik
Coesfeld. Inflation und hohe Energiekosten belasten auch die Budgets der Krankenhäuser. Staatliche Hilfen sollten zumindest die galoppierenden Energiepreise abfedern. Darauf hat sich auch Dr. Mark Lönnies, Geschäftsführer der Christophorus Kliniken, verlassen – bis der Bund kurzfristig neue Referenzwerte als Grundlage der Hilfszahlungen nahm. Die Christophorus Kliniken mit Standorten in Coesfeld, Dülmen und Nottuln sollen nun leer ausgehen. „Die Förderpolitik der Ampel ist sprunghaft. Wir brauchen aber Verlässlichkeit“, ärgert sich der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann.
Der CDU-Politiker, der Landtagsabgeordnete Wilhelm Korth und CDU-Ratsherr Thomas Michels trafen sich jetzt mit Dr. Lönnies in Coesfeld zum Austausch. Der Klinik-Geschäftsführer berichtete zunächst, dass die Christophorus Kliniken gut durch die Corona-Krise gekommen sei. Die Hilfen für Krankenhäuser zur Anfangszeit der Pandemie seien „schnell und unbürokratisch“ geflossen, das eigene Krisenmanagement habe gut funktioniert.
Nun sollten eigentlich weitere Hilfen bereitgestellt werden. Als Vergleichswert für deren Höhe dienten zunächst die Energiekosten des gesamtes Jahres 2021. Die waren bei den Christophorus Kliniken verhältnismäßig niedrig, sie hätten vom Hilfspaket profitiert. „Kurz vor Verabschiedung des Gesetzes wurde dann aber ein einzelner Monat als Referenzwert genommen“, berichtete Dr. Lönnies – ausgerechnet der März 2022, als Russland schon die Ukraine angegriffen und die Christophorus Kliniken Gas und Strom zu hohen Preisen beziehen mussten. Die Folge: „Wir gucken in die Röhre“. Unverständlich fand Henrichmann das Vorgehen der Ampel.
Auch bei der Krankenhausreform, die Dr. Lönnies grundsätzlich für richtig hält, bemängelte der CDU-Parlamentarier die fehlende Transparenz. „Minister Lauterbach lässt sich nicht in die Karten gucken“, meinte er. Blumige Worte ersetzten nicht klare Aussagen darüber, was auf die Krankenhäuser zukommt. Der Krankenhausplanung für NRW sieht der Geschäftsführer der Christophorus Kliniken ruhig entgegen: „Die Krankenhäuser im Münsterland haben schon Schwerpunkte gebildet“, sieht er kaum Überschneidungen bei den angebotenen Leistungen.