FBS Lüdinghausen begleitet Familien „in besonderen Lebenslagen“
Lüdinghausen. Mit großem Erfolg hat sich die Familienbildungsstätte Lüdinghausen an den ersten beiden Bundesprogrammen „Elternchance“ beteiligt. Auch für die dritte Auflage „ElternChanceN - Mit Elternbegleitung Familien stärken“ hat die FBS den Zuschlag erhalten, als eine von 67 Einrichtungen bundesweit. Der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann informierte sich darüber, wie Begleiterinnen künftig Familien mit Kindern im Übergang zur Kita und zur Grundschule unterstützen. Die Schirmherrschaft, die ihm die FBS für das Projekt anbot, nahm der CDU-Politiker gerne an: „Die Lotsenfunktion, die die Familienbildungsstätte hier übernimmt, ist für viele Menschen Gold wert“, erklärte er.
„Angesprochen sind Familien in besonderen Lebenslagen“, berichtete die Pädagogische Mitarbeiterin Annika Wille. Das können beispielsweise Alleinerziehende sein oder Haushalte mit geringem Einkommen sowie Zugewanderte. Ihnen stehen Elternbegleiterinnen zur Seite. Erste Angebote werden ein Familienfrühstück und ein Familiennachmittag sein. Bis Mai 2025 läuft die erste Projektphase. „Dabei möchten wir nicht das tun, was schon andere Institutionen machen, sondern vernetzen“, erklärte sie. Als Partner konnten unter anderem die Migrationsberatung und die Schulsozialarbeit gewonnen werden.
Wie sinnvoll diese Begleitung ist, hat Annika Wille bei den Vorgängerprojekten erfahren. „Viele Eltern kennen zum Beispiel ihre Rechte und Pflichten gegenüber Schulen nicht“, erläuterte sie. Dadurch komme es vor, dass Anmeldefristen verpasst werden. Henrichmann begrüßte, dass das Engagement der FBS nachhaltig wirkt, was die Pädagogin bestätigte: Angebote für Migrantinnen und Migranten wie das „Kochen mit Freunden“ oder die „Nähwerkstatt“ hätten sich längst etabliert. Ein ähnliche Effektivität wünschte sich der Abgeordnete auch von anderen familienpolitischen Programmen. „Viele Angebote und Leistungen sind zu unbekannt oder zu kompliziert“, hielt er hier Vereinfachungen für notwendig.
Einrichtungsleiter Boris Sander berichtete zudem von einem weiteren aktuellen Schwerpunkt: Die FBS bietet Präventionsschulungen, um sexueller Gewalt vorzubeugen. Mit dem Deutschen Roten Kreuz wird aktuell ein Schutzkonzept erstellt. „Wir möchten Sicherheit geben und zum Beispiel vermitteln, wer im Falle eines Verdachts ansprechbar ist“, erläuterte Sander. Dabei helfe, dass die NRW-Landesregierung ein Präventionsprogramm aufgestellt habe und Fortbildungen fördere.