Visum erteilt: Junger Kosovare startet Ausbildung in Dülmen
Dülmen. Happy End für Malermeister Thomas Adamiok und Granit Bajraktari. Der 20-jährige Kosovare kann im Januar seine Ausbildung in dem Dülmener Betrieb starten.
Die Deutsche Botschaft in Pristina hatte dem 20-jährigen Kosovare lange sein Visum verweigert. Der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann schaltete sich ein und machte Druck aufs Auswärtige Amt. So hatte der CDU-Politiker in einem Schreiben Bundesaußenministerin Baerbock den Fall geschildert und sie aufgefordert, sich bei der Botschaft für ein schnelles Verfahren einzusetzen. Mit positivem Ausgang: Das Visum liegt nun vor.
Im Oktober hatte sich Adamiok an die Öffentlichkeit gewandt: Wie viele andere Handwerksbetriebe fand er keine Auszubildenden. Ausnahme war ein junger Mann aus dem Kosovo, der sogar schon als Maler gearbeitet hatte. Er wollte am liebsten direkt starten – doch ihm fehlte der Aufenthaltstitel. Die Handwerkskammer konnte deshalb den Ausbildungsvertrag nicht in die Lehrlingsrolle eintragen. Die Botschaft weigerte sich allerdings, die Aufenthaltsgenehmigung auszustellen – sie verlangte zuvor den Originaleintrag in der Lehrlingsrolle. Henrichmann kritisierte das Vorgehen des Auswärtigen Amtes. Von einem „Teufelskreis, der die Ausbildung und Integration ausländischer Auszubildender unnötig kompliziert macht“ schrieb er in einem Brief an die Ministerin.
Der Bundestagsabgeordnete, Dülmens Bürgermeister Carsten Hövekamp und der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Hendrik Clodius hatten sich nach einem Zeitungsbericht mit Thomas Adamiok und seinem Sohn Christoph zusammengesetzt. Sie ließen sich den Fall schildern und sicherten Unterstützung zu.
Henrichmann drängte die Ministerin und das Auswärtige Amt zu konkreten Schritten, um Voraussetzungen für ausländische Bewerber zu verbessern. „Dies wäre nicht nur im Interesse des betroffenen Auszubildenden und des Ausbildungsbetriebes, sondern auch ein Schritt in Richtung einer effizienteren und gerechten Fach- und Arbeitskräftemigration, die derzeit leider noch allzu oft behindert wird“, schrieb der Parlamentarier.
Henrichmann ist erleichtert über den positiven Ausgang. „Unser Handwerk und der Mittelstand brauchen gut qualifizierte Fach- und Arbeitskräfte auch aus dem Ausland“, stellt er fest. Die Praxis der Visavergabe spiegele den Ernst der Lage für viele Betriebe nicht wider. „Hier muss das Auswärtige Amt über den Dülmener Fall hinaus endlich zu Lösungen kommen“, unterstreicht er.