Nordkirchen: Nachhaltiges Wohnen und ein Schub für Digitalisierung
Nordkirchen. Wohnen und Wirtschaft, Bildung, Digitales und Energie: Vielfältig waren die Themen auf der Sommertour des Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann durch Nordkirchen und Südkirchen. Begleitet vom CDU-Gemeindeverband, zeigte er sich beeindruckt von großem Engagement und vielen Ideen.
Die gibt es zum Beispiel in der Katholischen Grundschule Südkirchen, die mit dem neuen Schuljahr auch Offene Ganztagsschule ist. Nun starteten zudem AGs und Workshops, „wir haben hier richtig was auf die Beine gestellt“, berichtete Schulleiterin Nicole Zombik. Das sei auch dem Engagement von Eltern zu verdanken.
Viel Komfort auf – relativ – wenig Raum bietet das Projekt „Kleines Wohnen“ in Südkirchen, das mittlerweile bundesweit beachtet wird. Lothar Steinhoff, Architekt aus Nordkirchen, hat die 55 bis 89 Quadratmeter großen Häuschen im Holzrahmenbau errichtet. Äußerst gering sind dank der nachhaltigen Konstruktion auch die Energiekosten. Diese Nachhaltigkeit zertifizieren zu lassen, sei allerdings zeitaufwändig, bürokratisch und teuer, berichtete er Henrichmann. „Die Kosten dafür sind schon fast so hoch wie die Zuschüsse“, wünschte er sich einfachere Verfahren.
Für viel Wirbel hat die Bundesregierung mit ihrem Heizungsgesetz gesorgt. Wendelin Vogt, einer der Geschäftsführer der H+V Energietechnik, sah es gelassen. „Wir kombinieren schon seit zehn Jahren Blockheizkraftwerke mit Wärmepumpen“, erklärte er. Er regte Förderkonzepte an, die weniger auf eine Technik, sondern eher das Energiesparen belohnen. „Genau diesen Ansatz verfolgt die Union mit der CO2-Bepreisung“, erläuterte Henrichmann. Sukzessive steigende Preise für Gas und Öl machten CO2-freie Lösungen immer attraktiver. „Politik soll Leitplanken setzen, aber nicht versuchen, in die Heizungskeller der Bürgerinnen und Bürger hinein zu regieren.“
Zum Abschluss ging es auf den digitalCampus.Nordkirchen. Jörg Noisten, Adaleta Dinovic und Manuel Lachmann vom Vorstand des Vereins stellten das Konzept vor. Der Campus sei ein Experimentier- und Freiraum für Start-ups. Von hier aus solle Digitalisierung in Wirtschaft und Verwaltung getragen werden. Dort sah Lachmann Potenzial, „wenn Anträge online bearbeitet werden können, aber für eine Unterschrift dann doch ausgedruckt werden müssen“. Umso unverständlicher fand es Henrichmann, dass die Ampel die Mittel für die Digitalisierung der Verwaltung von 377 auf 3,3 Millionen Euro zusammenstreichen will.