Hospizkreis Altenberge kämpft mit sinkenden Spendeneinnahmen
Altenberge. Das Thema Tod soll kein Tabu sein: Der Hospizkreis Altenberge begleitet nicht nur Sterbende und Trauernde, die ehrenamtlichen Kräfte sprechen im Rahmen des Projekts „Hospiz macht Schule“ auch mit Kindern über das Leben und Sterben.
Der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann zollte großen Respekt für dieses Engagement, das allerdings auch Geld kostet. Beim Gespräch im Edith-Stein-Haus ging es deshalb um zurückgehende Spenden, künftige Pläne und die Debatte um aktive Sterbehilfe. „Leben hat einen Wert“, stellte der CDU-Politiker klar.
Eva Kötter koordiniert die Sterbebegleitung. 24 Stunden, sieben Tage die Woche ist sie erreichbar. „Diese Gewissheit gibt Sterbenden und Angehörigen Sicherheit“, erklärte sie. 15 Begleiterinnen und Begleiter stehen bereit, um den letzten Tagen noch mehr Leben zu geben. Um die Angehörigen, die immer auch zurückbleiben, kümmern sich zwei Trauerbegleiter sowie eine Gruppe von Ehrenamtlichen. Sie bieten den Betroffenen Gelegenheit, sich auszutauschen.
Sie alle sind umfassend geschult und bilden sich ständig fort – was ebenso Geld kostet wie die gut besuchten öffentlichen Vorträge. Von der Gemeinde und dem Kreis gibt es Zuschüsse, doch die wichtigste Einnahmequelle sprudelt nicht mehr so stark wie noch vor einigen Jahren: „Beerdigungen finden immer häufiger im kleinen Kreis statt“, berichtete sie. Der Bitte um Spenden für den Hospizkreis kommen folglich immer weniger Trauergäste nach.
Dabei hat der Hospizkreis noch viele Ideen. Neben Schulen will er künftig auch Kindergärten besuchen. Zudem pflegt der Verein das Sternchenfeld auf dem Friedhof, wo Eltern tot geborener Kinder einen Platz für ihre Trauer finden. Benedikt Schulze Hülshorst, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, zeigte sich beeindruckt und schlug vor, dass sich die Gruppe – auch im Hinblick auf die Haushaltsberatungen – einmal im Sozialausschuss vorstellen solle.
Klar positioniert sich der Verein in der Diskussion um aktive Sterbehilfe. „Es muss noch mehr in die Öffentlichkeit, was Palliativmedizin leisten kann“, hieß es. Kein Schwerstkranker müsse unter Schmerzen oder Atemnot leiden oder allein sein. Henrichmann stellte in Frage, wie selbstbestimmt der Wunsch zu sterben in vielen Fällen wirklich sei. „Zu oft spielt der schreckliche Gedanke mit hinein, den Angehörigen nicht zur Last fallen zu wollen“, erklärte er. Deshalb sei die Beratung und Begleitung durch den Hospizkreis so wichtig.