Nottuln: Blindgänger beseitigen, Militärgerät instand setzen
Nottuln. Noch tausende Blindgänger aus dem Weltkrieg sind bundesweit im Erdreich verborgen und werden, vor allem bei Bauarbeiten, zur Gefahr. Noch etwa „50 bis 100 Jahre“ hat Nolte Services hier zu tun, schätzt Hendrik Nolte.
Sein Unternehmen wird gerufen, wenn Kampfmittel zu beseitigen sind. Der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann, sein Landtagskollege Dietmar Panske und Vertreter der Nottulner CDU informierten sich über die Arbeit des Dienstleisters. Der bereitet sich bereits auf künftige Aufgaben in der Ukraine vor – und kämpft mit überlangen Visa-Verfahren des Auswärtigen Amtes, um dringend benötigte Fachkräfte nach Deutschland zu holen.
„Diejenigen, die für uns den Kopf hinhalten, haben die beste Ausrüstung verdient“, betonte der CDU-Innenpolitiker Henrichmann. Dazu gehört, dass Militärgerät auch funktioniert. Die Instandsetzung ist ein weiterer Bereich der Nolte Gruppe, zu den Kunden zählt die US-Armee. „Panzermechaniker, die an US-Geräten geschraubt haben, in der Region zu finden, ist aussichtslos“, erklärte Nolte.
Fachkräfte, die sich mit amerikanischer Ausrüstung auskennen, stammen häufig aus Indien, Pakistan, Nepal oder dem Kosovo. 50 Mechaniker aus dem Balkanland könnte das Unternehmen sofort einsetzen. Doch sie nach Deutschland zu bekommen, dauere oft Jahre. „Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz zieht nicht“, betonte der Geschäftsführer.
Henrichmann kritisierte die Bundesregierung als zu unbeweglich. „Für IT-Fachkräfte gibt es Erleichterungen, zum Beispiel bei Abschlüssen und Sprachkenntnissen“, erklärte er. Solche Ausnahmen seien auch für andere Bereiche notwendig. Stattdessen erleichtere die Ampel die Zuwanderung wenig Qualifizierter. „Das bremst die Verfahren weiter aus“, erklärte er. Für mehr Tempo könnte dagegen eine eigene Agentur für Fachkräfteeinwanderung sorgen. Eine solche „Work-and-Stay“-Agentur schlage die Union vor. „Wir brauchen ein Umdenken. Das bisherige Verfahren ist eine Zumutung.“
Als Konsequenz aus Russlands Angriff auf die Ukraine forderte Dietmar Panske, „Sicherheitspolitik neu zu diskutieren“. Die Nolte Gruppe bereitet sich bereits auf den Wiederaufbau und die Kampfmittelbeseitigung vor Ort vor, berichtete Nolte. Er stellte allerdings auch fest, dass aktuell das Auswärtige Amt Mittel dafür vor allem nach Großbritannien und die USA vergibt. „Auch deutsche Firmen müssen zum Zuge kommen“, unterstrichen die beiden CDU-Parlamentarier.