Altenberge: Schneller Rat bei Schwierigkeiten mit dem Smartphone
Altenberge. Die ältere Dame freute sich, beim Videotelefonat ihre Enkel zu sehen. Doch warum war sie einfach nicht zu hören? Die Lösung fanden drei Schülerinnen im Digital Café in Altenberge: In den Handy-Einstellungen war das Mikrophon ausgeschaltet. Wie junge Leute der „Generation Ü50“ beim Umgang mit Smartphone und Tablet helfen, hat sich der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann im „Familienbüro - Haus für Alle“ angeschaut.
„Ein tolles Projekt“, betonte der CDU-Politiker. Mit viel Geschick schafften es die jungen IT-Expertinnen und -Experten, Älteren die Scheu vor moderner Technik zu nehmen, dabei aber auch auf Tücken und Gefahren einzugehen.
Das Digital Café macht mit beim bundesweiten Digitaltag am 16. Juni. Im Vorfeld erkundigte sich Henrichmann gemeinsam mit Vertretern der CDU Altenberge über die typischen Probleme, zu denen ältere Handy- und Tablet-Benutzer Rat suchen. „Viele bringen ihr Gerät mit, einige haben sogar ganze Listen mit Fragen dabei“, berichteten Katharina Kumpmann, Karla Specking und Fiona Everhard. Die Schülerinnen erklären, wie WhatsApp, Facebook und YouTube funktionieren, wie Textnachrichten gelöscht oder Newsletter abbestellt werden – und führen dies auch vor.
Rund zehn dieser jungen Helferinnen und Helfer bessern sich im Digital Café ihr Taschengeld auf. „Generationen helfen sich gegenseitig“, betonte Ulrike Reifig vom Familienbündnis – wobei auch der Gruppe „U 50“ gerne geholfen wird: „Alter spielt keine Rolle“. Zunehmend spielen betrügerische sogenannte Phishing-Mails eine Rolle. Die drei Schülerinnen warnten davor, auf jeden Link der vermeintlichen Hausbank oder des Paketdienstes zu klicken.
Henrichmann, der sich in seiner Fraktion unter anderem um Datenpolitik kümmert, freute sich darüber, dass auch im Kleinen das Bewusstsein für Cybersicherheit geweckt wird. Gleichzeitig hielt er eine pragmatischere Haltung beim Datenschutz für notwendig und nannte Beispiele. Die elektronische Patientenakte oder weniger Bürokratie in Amtstuben gebe es nur, „wenn Daten gespeichert und auch ausgetauscht werden dürfen“, erklärte er.
Das vom Bund als „anerkannter digitaler Erfahrungsort“ geförderte Café ist nur eines von 17 Angeboten des Familienbündnisses. Mehr als 70 ehrenamtliche Kräfte „leisten dabei professionelle Arbeit“, erklärte Ulrike Reifig. Allein 2022 fanden rund 1.620 Kontakte und Beratungsgespräche für Familien, Jugendliche, Senioren und Geflüchtete statt: „ein unverzichtbares Angebot für Altenberge“, betonte Henrichmann und bedankte sich für das Engagement.