Marc Henrichmann MdB

Malteser Havixbeck: Bauchschmerzen sind „kein Fall für den Rettungsdienst“

Henrichmann informiert sich über viele Fehlalarme und mangelnde Wertschätzung

Havixbeck. Mit einer kompletten Einsatzeinheit ist der Malteser Hilfsdienst in Havixbeck vertreten. Die rückt aus zu Katastrophen wie der Flut im Ahrtal, deckt aber auch Spitzen im Rettungsdienst des Kreises Coesfeld ab.

Über die Ausrüstung und die Arbeit der Malteser informierte sich jetzt Marc Henrichmann. Mit dabei waren seitens der CDU Havixbeck auch der Gemeindeverbands-Vorsitzende Dirk Dirks und die stellvertretende Vorsitzende Regina Böhm (v.l.). Alle Fotos: HertelÜber die Ausrüstung und die Arbeit der Malteser informierte sich jetzt Marc Henrichmann. Mit dabei waren seitens der CDU Havixbeck auch der Gemeindeverbands-Vorsitzende Dirk Dirks und die stellvertretende Vorsitzende Regina Böhm (v.l.). Alle Fotos: Hertel

„Eine wichtige Arbeit“, betonte der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann bei einem Ortstermin. Dort diskutierte der CDU-Innenpolitiker über die Kosten für Ausrüstung und Ausbildung, häufige Fehlalarme durch Bagatellfälle und wie das Ehrenamt mehr verdiente Wertschätzung erhalten könnte.

Henrichmann, der sich in Berlin unter anderem mit Fragen der Inneren Sicherheit beschäftigt, spricht immer wieder mit den Trägern von Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. „Dieser muss für seine Aufgaben gut ausgestattet sein“, betont er. Markus Möhlenbrock, unter anderem Leiter Notfallvorsorge, führte dem Parlamentarier einige moderne Fahrzeuge vor. Deren Anschaffung ist allerdings mit erheblichem finanziellen Aufwand für die Malteser verbunden. „Einen Krankenwagen stellen Bund und Land, den zweiten Rettungswagen müssen wir selbst beschaffen“, nannte Möhlenbrock ein Beispiel. Auch die Kosten für die Aus- und Weiterbildung ihrer hoch qualifizierten Einsatzkräfte übernehmen die Malteser zum Teil selbst, unter anderem unterstützt durch Spenden.

Umso ärgerlicher ist, wenn zum Beispiel die qualifizierten Ersthelfer, die sogenannten First Responder, zu einem Notfall gerufen werden, der sich als Bauchschmerzen oder grippaler Effekt entpuppt. „Allein im Februar sind wir 30 Einsätze gefahren. Viele davon waren kein Fall für den Rettungsdienst“, stellte Möhlenbrock fest. Die Malteser befürworten einen „Gemeinde-Notfallsanitäter“ für solche Fälle. In Niedersachsen seien die Einsatzzahlen dadurch um 40 Prozent reduziert worden.

Schade finden es die Helferinnen und Helfer, dass es oft an Anerkennung für ihre Arbeit fehlt. Eine Form der Wertschätzung wäre für sie die Ehrenamtskarte, die viele Kommunen im Münsterland ausstellen. Sympathien dafür zeigte Dirk Dirks, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands. „In Havixbeck hat sich die grün-rote Rathaus-Mehrheit bisher leider dagegen ausgesprochen“, bedauerte er.