„Zusagen der Bahn sind wenig wert“
Appelhülsen. „Die Zusagen der Deutschen Bahn sind leider wenig bis gar nichts wert“: Der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann und der Landtagsabgeordnete Dietmar Panske sind enttäuscht von der Antwort des Konzerns auf ihr gemeinsames Schreiben vom März dieses Jahres.
Darin hatten die CDU-Politiker gefordert, endlich mit dem versprochenen Bau der Bahnunterführung in Appelhülsen zu beginnen. Doch der Bahnbevollmächtigte für NRW nennt in seiner Antwort keinen verbindlichen Termin, sondern stellt lediglich vage eine Fertigstellung bis 2027 in Aussicht. „Das weckt Hoffnungen, ist uns aber zu wenig“, konstatieren die Parlamentarier.
Schon seit 1978 wird über die Unterführung diskutiert. Henrichmann und Panske machen sich für das Projekt stark, seitdem sie als Abgeordnete gewählt worden sind. Die Bahn-Antwort bestätigt denn auch, dass „die Umsetzung des Projekts in seiner jetzigen Form 2018 neu gestartet“ wurde. Die Planungen sind mittlerweile abgeschlossen. Auch verweist die Bahn auf den „engen, regelmäßigen und sehr offenen Austausch“. Der dabei für 2024 in Aussicht gestellte Baustart wurde jedoch unvermittelt verschoben. „Wir haben deutlich gemacht, dass die Menschen auf diese Unterführung dringend warten“, erklären die Parlamentarier.
Im Antwortschreiben gebe es aber statt konkreter Terminzusagen nur neue Konjunktive: „Sollte eine Sperrpause für 2026/2027 genehmigt werden, wäre dann planerisch die Ausführung im Jahr 2026 und die Inbetriebnahme der Eisenbahnüberführung in 2027 möglich.“ Zudem befürchten die Parlamentarier eine Hintertür, den Bau der Unterführung weiter hinauszuzögern. So sei die Rede von einer „mehrmonatigen Totalsperrung“ zwischen Münster und Recklinghausen für eine Generalsanierung – allerdings 2029. „Das ist nicht akzeptabel“, erklären sie und kündigen an, weiter Druck auf den Konzern auszuüben. Auch den Bundesverkehrsminister sehen sie in der Pflicht: Die Antwort von Volker Wissing auf das Schreiben der CDU-Abgeordneten steht noch aus.
Nachdem die beiden CDU-Abgeordneten seit fünf Jahren das für Appelhülsen so wichtige Projekt anschieben, erwarten sie nun endlich mehr Engagement der Vertreter der Ampel-Fraktionen im Kreis Coesfeld. „Sie tragen im Augenblick die politische Verantwortung in Berlin“, unterstreichen Henrichmann und Panske. „Gerade die hiesige Bundestagsabgeordnete der Grünen und der FDP-Landesvorsitzende sind gefordert. Wir brauchen den parteiübergreifenden Einsatz für die Region“, betonen sie.